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Gritzner 1956

Verfasst: So 15. Sep 2019, 19:55
von Ponton
Übernommen hab' ich dieses '56er Gritzner so:
Gritzner 50er.jpg

Re: Gritzner 1956

Verfasst: So 15. Sep 2019, 19:57
von Ponton
Vorerst in diesen Zustand gebracht.

Re: Gritzner 1956

Verfasst: So 15. Sep 2019, 20:00
von Ponton
Um es in diesem Zustand zu fahren.Hat halt nicht den Fahrkomfort eines alten Miele-Tourers...
Leider hat das Glockenlager Spiel.Linke Kurbel nicht 'runterzubekommen um die Lager einzustellen.Erstmal mit Fett Tretlager vollgeknallt.Gewalt will ich an dem Oldie auch nicht anwenden wegen der Kurbel.
Kritik zum Rad willkommen.

Re: Gritzner 1956

Verfasst: So 15. Sep 2019, 20:19
von Zwicke
Schönes 50er Jahre Rad. Den Lepper Sattel würde ich runtermachen, der ist zu neu und optisch zu wuchtig an (eigentlich jedem) Rad. Die Werkzeugtasche ist für ein Damenrad.
Ponton hat geschrieben: So 15. Sep 2019, 20:00 Leider hat das Glockenlager Spiel.Linke Kurbel nicht 'runterzubekommen.Gewalt will ich an dem Oldie auch nicht anwenden.
Wie wolltest du die Kurbel denn abbauen? Mit zu viel Spiel sollte man langfristig nicht fahren

Re: Gritzner 1956

Verfasst: So 15. Sep 2019, 20:32
von Ponton
Solange ich keine Lösung zum Entfernen der linken Kurbel, zwecks zerlegen/einstellen/reinigen des Glockenlagers,gefunden habe,wird das Rad nur auf ebenen,kurzen Strecken bewegt.
Dave hatte mal einen Abzieher vorgestellt...

Re: Gritzner 1956

Verfasst: So 15. Sep 2019, 20:47
von Zwicke
Ponton hat geschrieben: So 15. Sep 2019, 20:32 Solange ich keine Lösung zum Entfernen der linken Kurbel, zwecks zerlegen/einstellen/reinigen
Hier sind massenhaft Leute die regelmäßig Glockenlager zerlegen. Ich demontiere sowas immer ohne Abzieher. Da ist überhaupt nichts dabei. Außer man stellt es falsch an. Deswegen auch meine Frage wie du vorgegangen bist

Re: Gritzner 1956

Verfasst: So 15. Sep 2019, 21:01
von Ponton
Habe die Befestigungsmutter an d.Kurbel gelöst.In Hoffnung,daß sich die Kurbel durch's petten/fahren löst.
Die Kurbeln wurden damals mit 7to aufgepresst.
An meinem BAUER,NSU und Miele gab's diesbezüglich nie Probleme.Und das sind auch alles Glockenlager
Aber das Gritzner...

Re: Gritzner 1956

Verfasst: So 15. Sep 2019, 21:13
von IPimpYourFahrrad
Die Griffe sind auch zu modern. Und bei dem ganzen kleinen Lackmacken finde ich den Rest des Lackes zu glänzend.
Zum Tretlager Abbau ohne Abzieher halte ich mich jetzt mal raus, da habe die die es ohne machen einfach mehr Erfahrung.

Re: Gritzner 1956

Verfasst: So 15. Sep 2019, 21:33
von Zwicke
Ponton hat geschrieben: So 15. Sep 2019, 21:01 Habe die Befestigungsmutter an d.Kurbel gelöst.In Hoffnung,daß sich die Kurbel durch's petten/fahren löst.
Das sollte man besser nicht machen. Die Kurbel ist weich, die Welle gehärtet - wenn die Kurbel gegen die Welle schlackert bekommst du sie mit Pech nicht mehr 100% fest.

Vorgehen ohne Abzieher: Rad komplett zerlegen bis der nackte Rahmen vor dir liegt. Danach einen Messingstift in den Schraubstock einspannen, zweite Person holen die den Rahmen hält, Tretlagerwelle auf den Stift auflegen und dann mit einem schweren Hammer und einem Stück Hartholz die untere Kurbel möglichst nah am Tretlagergehäuse abschlagen. Nach jedem Schlag nochmal überprüfen ob die Welle noch auf dem Messingbolzen aufliegt. Das funktioniert einwandfrei. Abzieher können auch schnell mal das Gewindeende verdrücken, dafür muss man das Rad nicht zerlegen.

Re: Gritzner 1956

Verfasst: Mo 16. Sep 2019, 20:27
von Ponton
Danke für den Vorschlag.
Werde aber erstmal anders vorgehen:Erwärme die Kurbel;natürlich nicht mit Flamme,da mir dann der Restchrom flöten geht,sondern m.
Heißluftpistole auf die Kurbel im Bereich der Verpressung.
Wie schon erwähnt reichte an meinen anderen Glockenlager-Rädern(Miele,NSU,BAUER) ein beherzter Hammer-Schlag auf Halbzoll-Verlängerung durch das Kettenblatt und der Kurbelarm war lose.

Re: Gritzner 1956

Verfasst: Di 17. Sep 2019, 08:04
von yan.kun0567
Ja, da gibt es x Möglichkeiten :) Aber ein paar Tage Kriechöl, dann erwärmen (schwach eingestellte Flamme geht auch, es muss ja nicht der Schweißbrenner sein) helfen wahre wunder. Und zweite Person dabei zu haben ist nie verkehrt. Ich nehme dafür immer einen kleinen Gasbrenner aus der Küche zum flambieren vom Speisen.

Der Sattel sollte definitiv getauscht werden, zumal das ein Damensattel ist ;) Aber 50er/60er Jahre Sättel die passend sind, finden sich noch relativ gut. Dann noch eine schöne Tasche (Herren-Modell) und das Rad ist komplett.

Danke für das Zeigen!

Re: Gritzner 1956

Verfasst: Di 17. Sep 2019, 09:17
von Zwicke
Ponton hat geschrieben: Mo 16. Sep 2019, 20:27 Erwärme die Kurbel;natürlich nicht mit Flamme,da mir dann der Restchrom flöten geht,sondern m.
Heißluftpistole auf die Kurbel im Bereich der Verpressung.
Wie schon erwähnt reichte an meinen anderen Glockenlager-Rädern(Miele,NSU,BAUER) ein beherzter Hammer-Schlag auf Halbzoll-Verlängerung durch das Kettenblatt und der Kurbelarm war lose.
Der Chrom geht vom Gasbrenner normal nicht ab sondern verfärbt sich nur. Das geht mit Politur weg.
Auf einen montierten Pedalarm an einem zusammengebauten Rad sollte man nicht mit dem Hammer schlagen da die Kraft zwangsweise auch auf das Lager geht und dort Schäden anrichten kann (Rattermarken in den Lagerschalen, Beschädigungen an Kugellagerkäfigen, etc.) führen kann

Re: Gritzner 1956

Verfasst: Di 17. Sep 2019, 10:42
von nsu74
Hallo zusammen,

das gehört nicht zum eigentlichen Thema "Gritzner 1956":

Mir erschließt sich die weit verbreitete Ablehnung gegen einen Glockenlagerabzieher nicht. Woher das kommt, kann ich nur vermuten:

1. Auf Fahrradsammler.de wird die Hammer-Methode beschrieben

2. Auf Scheunenfun.de wurde (?) ebenfalls die Hammer-Methode beschrieben

In der zeitgenössischen Literatur wird jedenfalls ein Abzieher genannt (z.B. das Buch "Das Fahrrad" von Paul Reibestahl, Wiederauflage nach Original von 1929). Hier wird auf Seite 126 ein "Glockenkurbelabzieher" abgebildet und die Anwendung beschrieben.

Ich habe zu Beginn ebenfalls die Hammermethode angewandt. Die war mir jedoch zu brachial.

In vielen Bereichen des KFZ-Bereichs wird mit Abziehern gearbeitet (z.B. Polrad-Abzieher, Kupplungskorb-Abzieher usw.), warum nicht auch hier?

Dann habe ich mir einen Abzieher Marke Eigenbau entworfen (siehe Bild unten), mit dem ich bisher jedes Glockenlager problemlos öffnen konnte:

1. Zwei dicke Stahlplatten werden beidseitig an den Kurbelarm geklemmt (beigelegt jeweils ein Messingstreifen, um die Oberfläche der Kurbel zu schonen)

2. Der Kurbelarm muß zum Rahmen hin abgestützt werden. Ich habe dazu einen Gewindebolzen mit dem Linksgewinde, den ich durch das Pedalgewinde drehe.

3. Auf das Tretlagerwellen-Ende wird eine Messingscheibe gelegt.

4. Die Abdrückschraube wird darauf angesetzt und nach vorheriger Erwärmung der Kurbel angezogen.

5. Ziemlich bald löst sich ohne jegliche Gewalt die Kurbel, die nicht verbogen ist, das Tretlagerwellen-Ende ist nicht beschädigt und ich kann das ohne fremde Hilfe und ohne brachiale Gewalt auszuüben allein wohldosiert anwenden, ohne Gefahr laufen zu müssen, etwas zu beschädigen.

Ich möchte hiermit niemanden bekehren, es soll jeder so machen, wie er es für richtig hält. Ich möchte nur dem Verteufeln des Abziehers entgegentreten, denn ich halte das für die schonendere Methode.

Beste Grüße und viel Erfolg wünscht

Daniel
CIMG2171.JPG

Re: Gritzner 1956

Verfasst: Di 17. Sep 2019, 13:48
von Zwicke
nsu74 hat geschrieben: Di 17. Sep 2019, 10:42 5. Ziemlich bald löst sich ohne jegliche Gewalt die Kurbel, die nicht verbogen ist, das Tretlagerwellen-Ende ist nicht beschädigt und ich kann das ohne fremde Hilfe und ohne brachiale Gewalt auszuüben allein wohldosiert anwenden, ohne Gefahr laufen zu müssen, etwas zu beschädigen.
Daniel, hier mal meine Gründe warum ich am Glockenlager im Normalfall keine Abzieher benutze: Ich arbeite häufiger im KfZ Bereich mit Abziehern. Ein Unterschied zum Fahrrad ist dort oft die Materialstärke (z.B. beim abziehen von Schwungrädern an Traktoren). Ein massives Eisenteil wie hier händisch durch Abzieher zu verbiegen ist unmöglich. Trotzdem wendet man auch hier bei stärker eingerosteten Bauteilen Prellschläge (mit untergelegten Holzstücken um die Lager nicht zu beschädigen) mit z.B. einem Vorschlaghammer an um eben z.B. solche Schwungräder abzubekommen. Filigranere Teile wie Polrad, Kupplungskorb, etc. will ich mal außen vor lassen, da es sich hier um im Normalfall gut vor Rost geschützte Bauteile handelt (Ölbadkupplung, Motorverkleidung, etc) die zum abziehen keinen größeren Krafteinsatz benötigen.
Das doch recht filigrane Glockenlager eines Rades bietet Schmutz und Wasser über die Jahre genug Möglichkeiten ins Innere einzudringen - vor Allem wenn ein Rad wie so oft auch noch schlecht gelagert wurde. Die Gefahr das man dann beim abziehen z.B. eine Kurbel verbiegt ist gegeben und mir auch schon passiert. Beim gezeigten Abzieher wird die Kraft ja auch sehr punktuell verteilt, ich könnte mir vorstellen das da bei hartnäckigen Lagern auch Dellen am Rahmen zurückbleiben können. Natürlich kann das oft gut gehen, das Risiko das es aber dann doch mal wieder etwas beschädigt ist mir persönlich zu hoch. Vor Allem weil bei einem zerlegten Rad durch „Hammerschlagmethode“ die Sache meist mit 1-2 Schlägen erledigt ist :)

Re: Gritzner 1956

Verfasst: Di 17. Sep 2019, 19:05
von IPimpYourFahrrad
Abzieher: Bei dem den ich habe ist die Rahmenabstützung aus Holz und Rund wie das Rohr, da kann nichts verbiegen! Bislang ging jede Kurbel ab, Natürlich muss und kann man auch hie manchmal mit Rostlöser oder Erwärmen nachhelfen. Und wenn ich doch mal mit dem Hammer auf die Abrückschraube kloppen muss, da hat es bisher nur den Schraubenkopf verformt. Das Gewinde der Sicherungsmutter ist immer heile geblieben!

Hammerschlagmethode: Oh da hatte ich schon Räder in der Werkstatt die hatten von der Rückseite aber ganz schöne Dellen gehabt, von nem Abzieher war die sicher nicht!
Schön finde ich immer den Satz in den Bereibungen: Wenn die Welle dabei bricht, dann war sie eh nicht mehr in Ordnung.